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Der Eutiner Seepark
(angelegt 1934 - umgestealtet 2016)

Eutin, den 05.09.2019
Unter der Anleitung Heinrich Lüths entstand 1934 der Seepark am Großen Eutiner See und der Fissauer Bucht. Das bis dahin meist sumpfige Gelände, die „Hopfenwiese“, für das in Eutin gebraute Bier, die „Govenwiese“, die der Schützenkönig während seiner Amtszeit nutzen durfte und die „Bleekerwies“, auf der Wäsche zum Trocken und Bleichen gelegt wurde wählte man als Standort aus.

Anfang des 20. Jahrhunderts entstand schon der Plan in der Nähe der Stadt ein Tourismuszentrum mit Bootshaus, Gaststätte, Kurhaus, Rastplatz und einem „Wassertempel“ anzulegen. Der Kunstmaler Leonhard Boldt fördert diese Ansinnen. Heinrich Lüth, der als Hofgarteninspektor schon im Ruhestand war überzeugte die Stadt und so wurde 1934 der Seepark angelegt.

Bebensundbrücke 80er Jahre

Die Bebensundbrücke ersetzte die Seilzugfähre als Verbindung zu der 1914 erbauten Badeanstalt.

Auf dem sumpfigen Untergrund wurden Birken oder Farne gepflanzt und viele Bäume, die das Wasser aus dem Boden holen sollten. Auch Rhododendron sollte dort gut gedeihen. Die Geschlungenen Wege, und eine Birkenrondell mit Musikplatz sollten an englische Schlossgärten erinnern.

Rhododendron 2004

Auch auf Initiative Boldts wurde der Rosengarten als Weg gestaltet, bis dahin war die Stadtbucht nur über die Wasserstraße zu erreichen. Mit dem Abriss eines Hauses schaffte man einen zweiten Zugang zum See. 1934 konnte die Seepromenade eingeweiht werden, nach dem man den Uferstreifen aufgeschüttet hatte.

Rosengarten 60er Jahre

Stadtbucht mit "Regina" an der Anlegestelle

Der See, der vorher nur als Viehtränke genutzt wurde war nun für Eutiner und Gäste zur Erholung zugänglich. Die Straße an diesem neuen Zugang wurde auch gleich in „Am Rosengarten“ umbenannt. Ein Bootshaus mit Gaststätte war auch nach Lüths Vorstellungen gebaut worden.

Erst, lange nach seinem Tode, baute die Stadt Eutin 1969 an der von Boldt geplanten Stelle ein „Haus des Kurgastes“ aber ohne Theatersaal und „Wassertempel“.

Haus des Kurgastes 60er Jahre (2017 abgerissen)

Heinrich Lüth wurde am 25. August 1864 in Kremperkate bei Lensahn geboren und starb am 11. November 1949 in Eutin. Er wurde 1893 Hofgärtner in Eutin, erhielt 1912 den Titel Garteninspektor und 1914 Hofgarteninspektor. 1927 ging er in den Ruhestand, beaufsichtigte aber bis 1945 die Gärten Eutins.

Leonhard Boldt wurde 1875 in Eutin geboren. Er machte eine Friseurlehre und arbeitete in Altona. Schon dort fertigte er Porträts seiner Kunden an. Ein Stipendium gab ihm die Möglichkeit zur Ausbildung zum Zeichenlehrer. 1905 heiratete Boldt, lebte 27 Jahre in Berlin, danach in Hamburg und Eutin. Im Hotel Seeschloss hatte das Paar seit 1906 ganzjährig das Turmzimmer gemietet. Er engagierte sich persönlich und finanziell in Eutin.

Hotel Seeschloss

Von Heinrich Lüths und Leonhard Boldts Seepark ist heute nicht mehr viel zu sehen, nur wer den alten Park noch kennt, findet vereinzelt Stellen, die nach der Landesgartenschau 2016 noch erhalten sind. Der Segelverein und der Ruderverein sind noch am alten Platz.

Bootshaus

Der Seepark wurde umgestaltet um unter anderem neue Freizeitmöglichkeiten zu schaffen. Besonders für Jugendliche wurden ein Beachvolleyballfeld, Spielplätze, ein übergroßes Schachbrett und mehr angelegt.

Seit drei Jahren findet wiederkerend ein Seeparkfest statt, Vereine stellen sich vor, Live-Musik und Speis und Trank sorgen für das Wohl der Besucher.

Seeparkfest 2018

Die Eutiner Festspiele (gegründet 1951)

Eutin, den 01.07.2019
Das der traditionsreichen deutschen Opernfestivals finden seit 1951 im Juli und August auf der Freilichtbühne am Großen Eutiner See statt. Im alten herzoglichen Schlossgarten finden sich jedes Jahr wieder Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musiker ein um im Angedenken an den Komponisten Carl Maria von Weber Opern, Operetten und Musicals aufzuführen.

Barbier von Sevilla

Der Eutiner Musikdirektor Andreas Hofmeier hatte den Plan zu Webers 125. Todestag zwei Aufführungen seiner bekanntesten Oper Der Freischütz ihm zu Ehren aufzuführen. 1786 wurde Weber in der Residenzstadt geboren. Aus zwei geplanten Aufführungen neun wurden und so waren die Eutiner Sommerspiele geboren. Zur 50. Spielzeit im Jahr 2000 wurden die Sommerspiele in Eutiner Festspiele umbenannt.

Seit dem wurden 43 verschiedene Werke aufgeführt die vom Barock bis zur Musik des 20. Jahrhunderts reichen. Nur der Freischütz wurde in 40 Spielzeiten aufgeführt. Auf der Tribüne finden 1886 Zuschauer Platz, mehr als 40.000 Zuschauer kommen jaährlich.

Die Hamburger Symphoniker spielten als Hausorchester bis 2010 und wurden durch ein eigenes Festspiel-Orchester abgelöst, das sich aus professionellen Musikern norddeutscher Theater und deutschen und amerikanischen Musikstudenten zusammensetzte.

Der fliegende Holländer

Auf der Bühne sangen bekannte Künstler wie Ruth-Margret Pütz, René Kollo, Hermann Prey, Nicolai Gedda, Hanna Schwarz, Iris Vermillion, Theo Adam, Franz Grundheber, Kurt Moll, Bernd Weikl, Hans Sotin und Gerd Nienstedt der auch die künstlerische Leitung 1982–1988 hatte. Die amerikanischen Musikstudenten und Choristen, der Tenor Hugo Vera und der Dirigent David Neely wurden durch eine Kooperation mit der School of Music der University of Kansas für das Ensemble gewonnen die seit 2011 besteht.

Durch sinkende Besucherzahlen hatten die Eutiner Festspiele ab 2006 mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, die zu zahlreichen Wechseln innerhalb der Festspielleitung führten. Am 11. Oktober 2010 musste Insolvenz angemeldet werden, das Insolvenzverfahren wurde am 1. Januar 2011 eröffnet.

Die Zauberflöte Papageno

Gleich im Februar dieses Jahres wurde die „Neue Eutiner Festspiele gemeinnützige GmbH“ gegründet, die ab der Saison 2011 die Eutiner Festspiele von der durchführte. Die Wirtschaftsvereinigung Eutin e.V. (WVE) war alleinige Gesellschafterin der gGmbH. Geschäftsführer der „Neue Eutiner Festspiele gGmbH“ waren Marcus Gutzeit bis 2013, Tina Ziegler bis Oktober 2014, Sabine Kuhnert und ab Oktober 2017 Falk Christoph Herzog.

Intendanten seit dem waren 2011 Jörg Fallheier und seit der Spielzeit 2012 Dominique Caron als Intendantin die von der Oper Dortmund nach Eutin kam.

Die Cautus Vermögensverwaltungsgesellschaft aus Hamburg übernahm am 27. November 2015 Geschäftsleitung, bereits seit 2012 ist sie Eigentümerin der Opernscheune und der Mehrheit der Gesellschaftsanteile. Die bisherigen Beiratsmitglieder Arend Knoop und Joachim Scheele waren weitere Gesellschafter. Im Herbst 2017 kaufte die Gutsverwaltung Stendorf die Immobilie und die Geschäftsanteile der Cautus Vermögensverwaltungsgesellschaft.

Der Freischütz

Der Freischütz

Wilhelm Ludwig Nitzsch (* 1703 in Eutin; † 1758 in Wittenberg) deutscher lutherischer Theologe

Eutin, den 11.09.2018
Gregor Wilhelm Nitzsch wurde an 1. Juli 1703 als Sohn des Gregor Nitzsch, kaiserlicher Pfalzgraf, Geheimrat des Fürsten von Holstein und Bischof von Lübeck, und dessen Frau Catharina Eleonora in Eutin geboren.

Er besuchte die Stadtschule in Kemberg und begann 1721 das Studium der Theologie an der Universität Wittenberg.

Den akademischen Grad des Magisters der Philosophie erwarb er am 29. April 1724

und am 17. Oktober 1726 bekam er die Vorleseerlaubnis für Hochschulen. im November 1729 wurde er Pfarrer von Apollensdorf in Wittenberg.

1750 ging er als vierter Diakon an die Stadtkirche Wittenberg und 1758 in das dritte Diakonat, das er bis zu seinem Tode innehatte.

Universttät Wittenberg

Verheiratet war er mit Katharina Elisabeth, Tochter von Propst Martin Ernst Richter aus Coswig und Frau Anna Sophie. Zwei Söhne und zwei Töchter gingen aus dieser Ehe hervor. Sein Sohn Karl Ludwig Nitzsch wurde ein bedeutender Theologe.

Bedeutende Werke sind die

  • "Evangelische Lobgesänge",
  • "Evangelische Denck-Lieder nach Anleitung der ältesten Kirchen-Väter",
  • "Freuden- und Klagetöne, in Liedern aus den Evangelien",
  • "Evangelisches Nebo",
  • "Evangelischer Saron"
  • Johann Georg Moser
    (* 1761 in Eutin, † 1818 in Berlin)
    Architekt und preußischer Baubeamter

    Eutin, den 22.02.2018

    Als Sohn des Johann Georg Moser * 1713/14 und Ehefrau Catharina Margarethe Moser wurde Johann Georg Moser am 15. Oktober 1761 in Eutin geboren. Sein Vater war Bildhauer und Stuckateur am Eutiner Hof.

    Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Ab ca. 1785 arbeitete unter der Leitung von Carl von Gontard und Georg Christian Unger als Konduktor beim Königlichen Oberhofbauamt in Berlin.

    Rosenthaler Tor 1860

    1788 wurde er Bauinspektor, 1795 Stadtbaurat, 1800 Oberbaurat. Von 1811 bis zu seinem Tod war er als Oberbaurat Mitglied der Regierungsbaukommission für Berlin. Moser lehrte von 1790 bis 1796 als Professor an der Architektonischen Lehranstalt der Akademie der Künste.

    1788 hatte Moser die Bauleitung beim Bau des Rosenthaler Tors. Mit Friedrich Gilly entwarf Moser 1799/1800 das Haus Lottum, Behrenstraße 68 in Berlin. 1800 leitete er die Vollendung der Erweiterungsbauten an der Alten Charité und den Bau des Nationaltheaters am Gendarmenmarkt 1800 bis 1802.

    Friedrich Gilly

    Nationaltheater Berlin Gendarmenmarkt 1815

    1804 traf Moser in Rom für vier Wochen mit Karl Friedrich Schinkel zusammen, nach dessen Entwurf er 1816 die Neue Wache in Berlin baute.

    1785 Johann Georg Moser heiratete er Johanna Margaretha Christiana Leitholdt, die Tochter des königlich-preußischen Werkmeisters Johann Georg Leitholdt aus Bayreuth und Frau Johanna Elisabeth. Sie hatten zwei Töchter und vier Söhne, darunter der preußische Hauptmann und Garnisonsbaudirektor Johann Georg Carl Friedrich David von Moser, 1837 geadelt sowie Carl August Wilhelm von Moser 1861 geadelt. Der Schriftsteller Gustav von Moser war sein Enkel. Am 6. März 1818 starb Johann Georg Moser in Berlin.

    Manfred Ehmke, Eutin

    Günther Jansen (* 1936 in Eutin) - SPD Politiker

    Eutin, den 30.08.2017

    Am 14. Juli 1936 wurde in Eutin Günther Jansen geboren.

    Mit der Mittleren Reife verließ Günther Jansen das Gymnasium vorzeitig und machte eine Ausbildung in der Verwaltung für den gehobenen Dienst. Bis 1969 arbeitete er als Amtmann bei der Verwaltung des Kreises Eutin und 1970 wurde er hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Süsel.

    Foto: Kaffeeringe

    Günther Jansen ist seit 1959 Mitglied der SPD und engagierte sich erst bei den Jusos, von 1967 bis 1969 als schleswig-holsteinischer Landesvorsitzender. Von 1975 bis 1987 war er Landesvorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein und von 1980 bis 1988 Mitglied des Deutschen Bundestages.

    1988 wurde er Minister für Soziales, Gesundheit und Energie in Schleswig-Holstein und ab 1992 leitete er das Ministerium für Arbeit und Soziales, Jugend, Gesundheit und Energie. gleichzeitig wurde Jansen zum Stellvertreter des Ministerpräsidenten ernannt.

    Wegen der „Schubladenaffäre“ trat er am 23. März 1993 von seinem Ministeramt zurück, Reiner Pfeiffer, Medienreferenten in der Staatskanzlei, der maßgeblich in die Barschel/Pfeiffer-Affäre verwickelt war habe er Geld in bar hatte übergeben lassen.

    Diese Affäre hatte zum Sturz des Ministerpräsidenten Uwe Barschel (CDU) beigetragen und später zum Rücktritt von Björn Engholm als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein und als Bundesvorsitzender sowie als Kanzlerkandidat der SPD. Jansens Aussage, er habe nicht aus politischen, sondern aus rein persönlichen Gründen der Menschlichkeit gehandelt wurde bis heute nicht wiederlegt.

    Bis März 1981 war er Mitglied im Verwaltungsrat des NDR, und zeitweise im Aufsichtsrat der Studio Hamburg GmbH. Viele Jahre war er stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Politik und Bildung e.V..

    Günther Jansen wurde 1991 mit der Fritz-Reuter-Medaille ausgezeichnet. Für seine Zusammenarbeit mit den Vertriebenenverbänden und den Landsmannschaften. Für „sein herausragendes bürgerschaftliches Engagement“ verlieh die damaligen Ministerpräsidentin Heide Simonis ihm 2004 die Ehrenprofessur des Landes Schleswig-Holstein und 2011 wurde er einstimmig zum Ehrenvorsitzen der SPD Schleswig-Holstein gewählt.

    Helmut Schmidt beklagte sich einmal "Alle Welt applaudiere ihm, nur der „Bürgermeister von Tütel“ kritisiere ihn unentwegt" Ein Kieler Funktionär sagte:“ Jansen gilt als Pragmatiker, als 'bienenfleißiger Parteiarbeiter' 'Er bleibt für uns ein unentbehrliches Reservoir, was die theoretische Entwicklung und das Durchdenken sozialdemokratischer Politik betrifft.“

    In seinen Erinnerungen schreibt der damalige SPD Landesgeschäftsführer Rolf Selzer: Jansen trug "sein Bekenntnis 'Atomkraft - Nein Danke!' offen zu Schau. Er beteiligte sich in der ersten Reihe an Demonstrationen der Kernkraftgegner zum bevorstehenden Bau des Atommeilers in Brockdorf„

    "Das Ziel, ohne Wenn und Aber aus der Atomenergie auszusteigen, und gleichzeitig die Umsetzung einer umweltfreundlichen neuen Energiepolitik bleibt die herausragende zukunftsweisende Leistung von Günter Jansen, "sagte Landesvorsitzender Ralf Stegner 2011 anlässlich Jansens 75. Geburtstag.

    Laut Willy Brandt hinterließ Günther Jansen den bestorganisierten Landesverband der SPD in ganz Deutschland.

    Heute widmet Günter Jansen seine Zeit komplett der Familie, er ist mit Sabine Jansen verheiratet, hat zwei Kinder und hat sich ganz aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

    Manfred Ehmke, Eutin

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    Carl Maria von Weber * 1786 in Eutin † 1826 London), Komponist

    Eutin, den 30.08.2017

    Webers Vater Franz Anton von Weber kamen aus Stetten (Lörrach) und behauptete, von einer bereits ausgestorbenen süddeutschen Familie von Weber abzustammen, Mutter Genovefa Weber, Opernsängerin und Schauspielerin stammte aus Marktoberdorf im schwäbischen Allgäu. Carl Maria von Weber wurde Ende 1786 in Eutin geboren.

    Nach ihrem Tod seiner Mutter 1797 in Salzburg musste Carl Maria als Wunderkind den Lebensunterhalt der Familie mit bestreiten, Vater Franz Anton war mit seinem Theaterunternehmen gescheitert.

    An Franz Kirms in Weimar schrieb Franz Anton Weber aus München am 19. Januar 1799: „Mein 11jähriger Karl küßt die Hände, ein Talent gottlob! der ersten Gattung, da er schon die erste Oper componirt, ein Schüler von Michel Haydn. - Gott sey es gedankt! er hat das Glück, daß man ihn hier nicht anderst als der kleine Mozardt heißt.“ Im sächsischen Freiberg fand die Aufführung der Oper „Das Waldmädchen“ des Vierzehnjährigen, nur geringe Anerkennung.

    Johann Peter Heuschkel, Organist, Pianist und Oboist in der Kapelle des Hildburghäuser Herzogs Friedrich gab Carl Maria professionellen Unterricht im Klavierspiel, Harmonielehre und Tonsatz von Kammermusiker. Johann Evangelist Wallishauser (Sänger) und Johann Nepomuk Kalcher (Komposition) in München sowie Michael Haydn (Bruder Joseph Haydns) in Salzburg waren weitere Lehrer Webers. Entscheidend für seinen Erfolg als Komponist war der Unterricht bei Abbé Georg Joseph Vogler in Wien 1803/04 und später in Darmstadt. Dort war sein Mitschüler der jungen Meyer Beer (Giacomo Meyerbeer).

    Carl Maria von Weber gemahlt von Caroline Bardua

    Erst siebzehnjährig wurde Weber 1804 Kapellmeister am Theater in Breslau. Seine ernsthafte Probenarbeit machte die geringe Berufserfahrung wett und er erwarb er sich große Anerkennung. Im Sommer 1806 kündigte Weber wegen der politischen Entwicklung in Preußen.

    ER blieb als Gast des preußischen Generals Herzog Eugen von Württemberg auf dessen Schloss in Carlsruhe (heute Pokój bei Oppeln in Polen) und ging im Februar 1807 auf dessen Empfehlung nach Stuttgart zu dessen Bruder Friedrich, der von Napoleon zum König von Württemberg erhoben worden war. Dort musste Weber einem weiteren Bruder des Königs, dem „Herzog Louis“ als Sekretär dienen, da er bei Hofe keine Anstellung als Musiker bekam.

    Anfang 1810 wurde Weber aus Württemberg ausgewiesen da sein Dienstherr Ihn und seinen Vater in eine Korruptionsaffäre hineingezogen hatte. Franz Anton von Weber zog nach Mannheim wo Carl Maria zunächst auch als freischaffender Pianist, Dirigent und Komponist wirkte. In Frankfurt wurde seine Oper Silvana uraufgeführt. In München lernte er den Klarinettisten Heinrich Joseph Baermann kennen, der ihn zu wichtigen Werken für Klarinette inspirierte. Auch am Hofe von Emil Leopold August, Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg und durch bürgerliche Kreise in Berlin fand er Förderer.

    In der Zeit Von 1813 bis 1816 als Operndirektor am Ständetheater in Prag vertonte Weber mehrerer Gedichte von Theodor Körner (u. a. Lützows wilde verwegene Jagd), dies brachte ihm im späteren 19. Jahrhundert den Ruf eines „politischer“ Musikers ein.

    Ab 1817 wurde er Königlicher Kapellmeister und Direktor der deutschen Oper am Dresdner Hoftheater. Der Direktor der musikalischen Kapelle und des Theaters, Heinrich Carl Graf Vitzthum von Eckstädt setzte Webers Berufung gegen den Widerstand des sächsischen Königs und des Ministers Grafen Einsiedel durch. Mit dem Leiter der italienischen Oper des Hoftheaters Francesco Morlacchi, war Weber auch für die Kirchenmusik an der katholischen Hofkirche zuständig. Sie arbeiteten eng zusammen waren aber auch lebhafte Konkurrenten.

    Am 30. Januar 1817 eröffnete Weber das neue deutsche Opern-Departement mit einer Aufführung von Méhuls Joseph (unter dem Titel Jakob und seine Söhne), mangels geeigneter Werke nur mit Adaptionen französischer Titel. 1810 lernte Weber in Frankfurt die Sängerin Caroline Brandt kennen, sie sang die Silvana in seiner gleichnamigen Oper. 1813 engagierte er sie nach Prag. 1817 heirateten Caroline und Carl Maria von Weber. Der gemeinsame Sohn Max Maria war beim Tod seines Vaters erst vier Jahre alt. Er wurde ein wichtiger Eisenbahningenieur und schrieb die erste umfangreiche Biografie seines Vaters. Diese kann aber nicht als verlässliche Quelle herangezogen werden da er mit den historischen Fakten sehr frei umgegangen ist. Weber lebte in Dresden u. a. im Haus Altmarkt 9, dort entstanden seine bekannteste Klavierkomposition „Aufforderung zum Tanz“, für den sächsischen Hof zahlreiche Fest- und Huldigungskompositionen und zwei Messen.

    Carl Maria von Weber Büste im Weberhain Eutin

    In seinem Sommerhaus im heutigen Dresdner Stadtteil Hosterwitz bei Pillnitz schrieb er große Teile der Opern Euryanthe und Oberon. Dort befindet sich ein Carl-Maria-von-Weber-Museum.

    Inspiriert durch das Gespensterbuch von Johann Friedrich Kind schuf Weber das Libretto zu seiner populärsten Oper „Der Freischütz“, der Arbeitstitel war noch „Der Wildschütz“. Der Intendant der königlichen Theater Berlins Carl Graf von Brühl bat Weber mehrfach seine Oper fertigzustellen und am 18. Juni 1821 wurde Der Freischütz im Berliner Schauspielhaus am Gendarmenmarkt mit aufsehenerregendem Erfolg uraufgeführt Von seiner Tuberkuloseerkrankung geschwächt reiste Weber Anfang 1826 zur Uraufführung des Oberon nach London. Traf unterwegs in Paris viele wichtige Kollegen, unter anderen Gioachino Rossini. Nach zahlreichen Konzerten wurde Weber in London für seine neue Oper vom englischen Publikum gefeiert. In „Oberon“ hatte er sich sehr weit auf die Konventionen des britischen Theaters eingelassen und gute Englischkenntnisse erworben. Trotz starker Beschwerden dirigierte er noch mehrere Aufführungen und gab Konzerte.

    Carl Maria von Weber starb in der Nacht zum 5. Juni 1826 im Hause seines Gastgebers George Smart und wurde am 21. Juni 1826 er in einem Bleisarg in der römisch-katholischen Kirche St Mary Moorfields in London beigesetzt. Webers Sarg wurde 18 Jahre später nach Dresden überführt. Dort liegt Weber auf dem Alten Katholischen Friedhof. Richard Wagner sagte in seiner Grabrede dass „nie ein deutscherer Musiker“ gelebt habe als Weber. Seit 1951 finden in Webers Geburtsstadt Eutin Freilicht-Festspiele zu seinen Ehren statt, im Weberhain erinnert eine Büste an den Komponisten und die Eutiner Weber-Tage erinnern mit einer alljährlichen Veranstaltungsreihe an den großen Sohn der Stadt.

    Am Geburtshaus in Eutin
    Text und Fotos: Manfred Ehmke, Eutin

    Imke Büchel (* 1961 in Eutin), Schauspielerin

    Eutin, den 27.07.2017

    Imke Büchel wurde 1961 in Eutin geboren, ihre beiden Geschwister Lars und Wiebke kamen auch in Eutin zur Welt. Die Kindheit verbrachten die drei in Neustadt. 1971 zog die Familie nach Kiel, der Vater arbeitete dort und wollte nicht mehr pendeln.

    Am Hamburger Schauspiel-Studio Frese absolvierte Imke Büchel bei Hildburg Frese ihre Ausbildung zur Schauspielerin. Das erste feste Engagement hielt sie noch im Norden Deutschlands, in Kiel spielte sie unter anderem in „Tagträume“ von William Mastrosimone. In Gotthold Ephraim Lessings „Minna von Barnhelm“ stand Imke Büchel als Franciska Willig, einem Kammermädchen und Freundin Minnas auf der Kieler Bühne. In den folgenden Jahren arbeitete sie unter anderem am Staatstheater Hannover, dem Schauspielhaus Basel, dem Volkstheater und dem Burgtheater Wien unter Matthias Hartmann, Ruth Berghaus und anderen.

    1990 begann Imke Büchel in dem Fernsehfilm „Die zukünftigen Glückseligkeiten“ unter der Regie von Fred van der Kooij ihre Filmkariere, Der Film bekam 1990 den Filmpreis der Stadt Zürich. In ihre Filmografie folgen Krimis, Kinderfilme, Komödien und Dramen, Kinofilme, Fernsehfilme und Serien.

    Für die deutsche Krimikomödie „Jetzt oder nie – Zeit ist Geld“, (2000) schrieb Ihr Bruder Lars Büchel das Drehbuch und führte auch die Regie.

    Imke und Lars Büchel

    In „Erbsen auf halb 6“ (2003), „Paulas Geheimnis“ (2006), „Simon sagt auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut“ (2015) und in „Schubert in Love“ als abgedrehte Sängerin (2016), arbeitete sie auch mit Ihrem Bruder. Im Jahr 2007 war Imke Büchel wieder nach Deutschland gezogen weil sie mehr vor der Kamera als auf der Bühne stehen wollte.

    Seit 2005 spielte sie auch in verschiedenen und Fernsehserien wie zum Beispiel „Der Dicke“, „Doktor Martin“, „ Tatort“, „GSG 9 - Die Elite Einheit“ oder „ Abschnitt 40“ mit und von 2010 bis 2011 in der ARD-Telenovela „Rote Rosen“.

    2016, in dem Pilotfilm zu „Big Deal - Ehrliche Arbeit“ einer Miniserie, drehte Imke Büchel in Itzehoe. Sie spielte die Hauptrolle als Wirtin „Karin“, des Imbisses Futterluke, die sich mit Zigaretten geschmuggelt, Autos verschieben und anderen kriminellen Machenschaften etwas dazu verdient.

    „Ich kann zu Eutin leider nicht viel sagen...außer das ich an der Oper Zürich mit John Eliot Gaardiner in "Oberon" von Carl Maria von Weber eine Hauptrolle gespielt habe.“ schrieb mir Imke Büchel am 19.7.2017 im Vorfeld zu diesem Interview „Ich bin gerade auf der Rückreise von meinen Dreharbeiten in Köln“

    Im Gespräch schwärmte Sie von der Arbeit an diesem Oberon: „Es war ein neu gestaltetes Schauspiel mit Gesang, Sprechtheater und Ballett zugleich. Für jede Rolle gab es 2 oder gar 3 Interpreten. “ Sänger waren Gösta Winbergh, Inga Nielsen, Anton Scharinger und mehr. John Eliot Gardiner dirigierte und die Gesamtleitung hatte Alexander Pereira. „Die Arbeit hat viel Spaß gemacht und dass ich aus der Weber-Stadt Eutin komme“ sagte sie „hat im Kontakt mit den Kollegen viel Gesprächsstoff geliefert.“ Imke Büchel lebt jetzt in Berlin und Hamburg. „Bei meinem letzten Besuch in Eutin vor etwa 3 Jahren hat mir Eutin so gut gefallen, dass ich überlegte mich hier niederzulassen.“ erzählte sie.

    „Zuletzt spielte ich im Kieler Tatort mit und in Köln drehen wir eine neue Serie, Beste Schwestern.“

    Danke für dieses liebe Gespräch!

    Manfred Ehmke, Eutin

    Ingrid Domann (* 1952 in Eutin), Schauspielerin

    Eutin, den 01.07.2017

    Ihre Kindheit verbrachte Ingrid Domann in Eutin und ging in den katholischen Kindergarten neben der Marien Kirche, heute ist dort das Elisabeth-Krankenhaus. Im Sommer ging es natürlich immer hinaus in die Badeanstalt am großen Eutiner See. Wilhelm-Wisser-Realschule und Höhere Handelsschule am Vormittag und abends in die „Kupferkanne“, eine der ersten Discos im Kreis Ostholsten, bestimmten das Leben des jungen Mädchens, das schon früh erkannte, dass das nicht alles sein kann.

    Mit 17 arbeitete Ingrid in einem Reisebüro, da waren 100 Mark Honorar am Tag für die Statistenrolle in „Cabaret“ viel Geld. Vor ihrer Ausbildung 1972 bis 1974 am Max-Reinhardt-Seminar, der Schauspielschule in Wien, arbeitete sie in Buchhandlungen in Ulm und in Liechtenstein. „Hätte ich nicht bestanden, wäre ich heute vielleicht noch Buchhändlerin“

    Über 40 Jahre steht sie nun auf den deutschsprachigen Bühnen von Hannover, Wiesbaden, Basel, Frankfurt, Göttingen bis Essen. Ingrid Domann liebt diesen Beruf. „Man darf in so viele Leben schlüpfen, ohne die Konsequenzen zu tragen.“ sagt sie. Unter anderem begeisterte sie als Jenny in der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht und Kurt Weill, Frau John in „Die Ratten“ von Gerhart Hauptmann und im Zerbrochenen Krug von Heinrich von Kleist als Marthe Rull. In Goethes Faust spielte Ingrid Domann die Marthe Schwertlein und in Friedrich Schillers Maria Stuart die Elisabeth I..

    Auch die Martha in Edward Albees Wer hat Angst vor Virginia Woolf? und dann das Fräulein Schneider in dem Musical Cabaret waren Rollen in die sie schlüpfte.

    Seit Anfang der 1980er-Jahre stand Ingrid Domann in vielen Rollen auch vor der Kamera, unter anderem häufig in der Serie „Ein Fall für zwei“ und einige Male im „Tatort“.

    Besonders locken würden sie noch die Trafikantin Valerie in „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von Ödön von Horváth sagt die eingefleischte Schauspielerin, die ein Foto von sich und Liza Minnelli in Eutin und den Beleg über 100 DM Gage aufbewahrt hat.

    „Life is a Cabaret“

    Ihr Lieblingsplatz heute ist der Schlosspark.

    Ingrid Domann sagt Heute zu Eutin:

    Das Verhältnis zu meiner Heimatstadt Eutin hat sich im Laufe der Jahrzehnte doch sehr geändert.

    So ungefähr mit Beginn der Pubertät erschien es mir sehr klein und eng und der Wunsch, „in die große, weite Welt“ zu gehen, wurde sehr stark. Da muss es doch noch etwas Anderes geben. Ich verließ Eutin dann auch relativ früh aus beruflichen Gründen. Mittlerweile, und Jahrzehnte später, ist meine Verbindung zu dieser Stadt eine ganz andere geworden. Mit zunehmendem Alter bekam für mich der Begriff „Heimat“ eine große Wichtigkeit. Ich bin durch meinen Beruf viel umgezogen, habe in verschiedenen Städten gelebt und gearbeitet. Diese Städte waren nie „Heimat“ für mich – das war immer Eutin und ist es bis heute geblieben. Mittlerweile fahre ich sehr gerne „nach Hause“ und freue mich, dort zu sein. Schade finde ich nur, dass sich das Stadtbild sehr zum Nachteil durch geschlossene Geschäfte, die langsam verfallen, und Billig-Läden verändert hat (Beispiel: Lübecker Straße). Das ist traurig! Ebenso traurig finde ich, dass die Eutiner Opernfestspiele nur noch als "Notprogramm" existieren. Weniger kann man ja schon gar nicht mehr anbieten! Diese wunderbare und einzigartige Naturbühne wird hoffentlich nicht irgendwann mal "geschlossen" werden! "

    Herzlichen Dank liebe Ingrid für den freundschaftlichen Mailkontakt!

    Manfred Ehmke, Eutin

    Schloss Eutin

    Schon ca. 1160 ließen sich die Lübecker Bischöfe in Eutin nieder und 1586 bauten die Gottorfer Herzöge, inzwischen Bischöfe des Fürstbistums Lübeck, das Gebäude zur Residenz um. 1773 wurden Eutin Regierungssitz der Gebiete Eutin, Oldenburg und Delmenhorst. An dem Schloss wurde viele hundert Jahre gebaut, es brannte einmal ab und erhielt um 1840 seine jetzige Form der vierflügeligen Anlage mit Schlossplatz.

    In ihren Memoiren berichtet auch die spätere Zarin Katharina die Große vom Leben im Eutiner Schloss. Ihre Mutter wuchs hier auf und sie besuchte oft den Hof. Den Prinzen Karl Peter Ulrich von Holstein-Gottorf, ihren späteren Gemahl traf sie hier zum ersten Male. Er war später Zar Peter.

    Heute beherbergt das Schloss ein Museum über das Wohnschloss der Herzöge und mit Sonderausstellungen. Möbelstücke, Gemälde, Uhren, kostbare Wandbespannungen oder Ausstattungsstücke wie drei von Zar Peters dem Großen gebaute Schiffsmodelle sind zu sehen. 1997 konnte der erste Restaurierungsabschnitt des Schlosses wieder besichtigt werden. Seit 2006 sind auch der Rittersaal und weitere Räume der Öffentlichkeit zugänglich. Es finden Konzerte statt und ein Restaurant-Café lädt zum verweilen ein.

    Öffnungszeiten 2017

    Vorsaison:

    17.03. - 09.04. Fr. - So. 11-17 Uhr
    10.04 - 18.06 Di. - So. 11-17 Uhr
    Hauptsaison:

    19.06. - 17.09. täglich: 10-18 Uhr
    Nachsaison:

    18.09. - 31.10. Di. - So. 11-17 Uhr
    01.11. - 03.12. Fr. - So. 11-17 Uhr
    04.12. - 22.12. Di. -So. 11-17 Uhr

    Führungen tgl. 15 Uhr (3,-€ pro Person)

    Preise
    Erwachsene: 8,- €
    Kinder bis 6 Jahre: frei
    7-12 Jahre: 3,- €
    Familie: 16,- €
    Ermäßigung mit: Behindertenausweis,
    Schüler/Azubi (ab 13-27 J.) 4,-€

    Die Michaeliskirche

    Bischof Gerold von Oldenburg/Lübeck ließ vermutlich zwischen 1155 und 1163 eine hölzerne Kapelle erbauen, der Kirchenbau kann frühestens 1180 begonnen haben, künstlerische und handwerkliche Merkmale lassen das vermuten. Erst unter Bischof Berthold (1210–1230) wurde sie fertiggestellt.

    Als ein Bauwerk der Romanik besitzt die bischöfliche Stiftskirche eine Basilika von 40 Metern Länge. Die Michaeliskirche war der größte Bau in der Umgebung. Chor und Apsis wurden ab 1309 durch den noch heute existenten gotischen Chor ersetzt.

    Im Innenraum findet man ein Holzkreuz aus dem 13. Jahrhundert, den Marienleuchter von 1322, einen Bronzeleuchter von 1444, das Taufbecken von 1511 und von 1600 das Brüggemann-Epitaph. 1667 stiftete der fürstbischöfliche Kanzleidirektor und Dekan des Kollegiatstifts Christian Cassius, den später nach ihm benannten Altar mit Bildern des Abendmahls und der Auferstehung Christi von Jürgen Ovens. Lange Zeit befand sich der Altar, der nur in Teilen erhalten ist im Ostholstein-Museum Eutin. Seit 2007 sind beide Gemälde wieder in der Michaeliskirche.

    Die 1594 hergestellte Glocke der St.-Michaelis-Kirche befand sich nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Hamburger Glockenfriedhof, wurde dann 1953 nach Eutin zurückgebracht. 1962 kam die Glocke über den First des Kirchenschiffes als Uhrschlagglocke. Erst 1982 setzte man sie samt Klöppel, Glockenstuhl und Joch in den Turmraum ein.

    Bis 1977 war die St.-Michaeliskirche Bischofskirche der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Eutin. Letzter Bischof war Wilhelm Kieckbusch.

    Die Gottesdienste in der St. Michaeliskirche beginnen um 10.30 Uhr.

    Eutin – die Entwicklung einer Kleinstadt

    Die Geschichte im Überblick

    Im Jahre 1257 bekam Eutin das Stadtrecht verbunden mit bürgerlicher Selbstverwaltung verliehen. Das Stadtwappen, ein gleicharmiges Bischofskreuz mit U-T-I-N in den vier Feldern Eutin war einst eine bischöfliche Stadt, An den Enden des Kreuzes stehen Lilien und Rosen, mittelalterliche Symbole für Reinheit und Gerechtigkeit.

    Schon davor war Eutin Mittelpunkt der Region. Ein slawischer Gauhäuptling übte um ca. 1000 n.Chr. seine Herrschaft von der Inselburg im Großen Eutiner See aus.

    Im 12. Jahrhundert kamen dann deutsche Siedler holländischer Herkunft ins Land und ließen hier nieder und übernahmen Namen Utin. Die ehemalige Siedlung ist heute noch das Zentrum unserer Stadt. Als Bischof Gerold Land zur wirtschaftlichen Sicherung der Kirche zugewiesen wurde, hob sich noch mal die Bedeutung dieses Ortes. 1156 ließ er sich dort ein Haus bauen.

    Nach einem Streit zwischen dem Bischof von Lübeck und dem Rat der Hansestadt Lübeck ging der Bischof 1300 nach Utin ins Exil. Hier gründete ein Kollegiatstift. So wurde die Stadt Sitz des Bischofs von Lübeck. Er wollte das Ansehen des Ortes zu heben, und baute seinen Wohnsitz zu einer Wasserburg aus.

    Die Reformation brachte Veränderungen, aus dem geistlichen Territorium wurde ein weltliches Fürstentum der Fürstbischöfe Holstein-Gottorf. Der Dreißigjährigen Krieg brachte auch Eutin, der neue Name der Stadt, Not und Leid, Feuersbrünste vernichteten ganze Stadtteile. Immer wurde die Stadt wieder aufgebaut und der fürstbischöflichen Hof zog bedeutende Persönlichkeiten der Kunst und Wissenschaften an.

    in der Geschichte Eutins trat ein, als ein Der großer Ländertausch 1773 zwischen Russland, Dänemark und Holstein-Gottorf brachte eine weitere Wende. Um 1800 wurde der Eutiner Fürstbischof Peter Friedrich-Ludwig Herzog von Oldenburg und verlegte seine Residenz dorthin. Eutin blieb zwar Regierungssitz des einst fürstbischöflichen Gebietes, das sich nach 1803 "Fürstentum Lübeck" nannte, war jetzt aber nur noch herzogliche Sommerresidenz.

    Ende des 18. Jahrhunderts wohnten Größen des deutschen Geisteslebens in Eutin. Seit 1782 war schon Johann Heinrich Voß, Dichter und Homer-Übersetzer, als Rektor tätig. Sein Studienfreundes Friedrich Leopold Reichsgraf zu Stolberg, der hier Hofbeamter war, hatte ihn nach Eutin geholt. Eutin bekam den Beinamen "Weimar des Nordens" weil die Dichter Matthias Claudius, Friedrich Gottlieb Klopstock, H. W. Gerstenberg und Jens Baggesen, der Philosoph Friedrich Heinrich Jacobi, Joh. K. Lavater, Carsten und Barthold Georg Niebuhr, Wilhelm von Humboldt und viele andere hier wohnten oder zu besuch kamen.

    Der Komponist Carl Maria von Weber wurde im Jahre 1786 wurde in Eutin geboren, zweimal besuchte er noch seine Geburtsstadt. Ihm zu finden Ehren alljährlichen die Eutiner Festspiele im Schlossgarten statt. Nicht zu vergessen, der Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Freund Goethes in Italien, der seine letzten zwanzig Lebensjahre als Hofmaler in Eutin verbrachte.

     

     

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